Jiu-Jitsu

Jiu Jitsu – die sanfte Kunst – ist eine uralte fernöstliche Kampfkunst, deren Ursprünge vor über tausend Jahren aus China nach Japan getragen wurden. In Japan wurden die Techniken hauptsächlich von den Samurai verfeinert und weiterentwickelt. Jiu Jitsu dient der hocheffizienten waffenlosen Selbst­verteidigung gegen einen oder mehrere Angreifer. Im Gegensatz zu verschiedenen Kampfsportarten ist Jiu Jitsu ein offenes System, das auf einigen grundlegenden Prinzipien aufbaut. Diese ermög­lichen, gegen körperlich überlegene Angreifer zu bestehen und somit heil aus lebensgefährlichen Situationen zu entkommen. Jiu Jitsu ist nicht starr, sondern wurde über die Jahrhunderte immer weiter verfeinert und angepasst. Daraus gründet sich der Erfolg dieser Kampf­kunst, die übrigens viele moderne Stile maßgeblich beeinflusst hat.

Die Muso-Ryû Schule

  • Was ist Muso-Ryu Jiu Jutsu?

  • Prüfungsordnung

Die Muso-Ryû Schule

Die Schule des Muso-Ryû Jiu Jutsu ist eine sehr alte japanische Jiu-Jitsu-Schule. Wie auch in anderen Schulen liegt das Haupt­augenmerk auf der Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere Angreifer, auch gegen Bewaffnete. Der Stil ist sehr traditionell. Japanische Kriegskunst und die vom Zen-Buddhismus beeinflusste Lebensphilosophie sind hier zu einem untrennbaren Ganzen verbunden. Die Schüler erarbeiten die Philosophie direkt im Training und entwickeln dabei ihre Persönlichkeit. Es gibt keinen getrennten Theorie-Unterricht, wie mancher Europäer annehmen würde.

Ein wichtiger Bestandteil und damit ein gravierender Unterschied zum europäisierten Jiu-Jitsu ist das intensive Training mit Übungswaffen. Der komplette waffenlose Kampf im Jiu-Jitsu fußt auf Waffentechniken. Sie bilden das Fundament für sicheren Stand, das Gefühl für die richtigen Winkel zum Angreifer, die Ausweichbewegungen, das ideale Timing, die richtige Atmung, den Überblick über die Gesamtsituation. So kann eine Gefahren­situation erfolgreich kontrolliert und überstanden werden.

Schmidt Sensei brachte diesen Stil in den 1970er Jahren aus Japan nach Bayreuth, wo er ein privates Dojo führte. Er hatte zuerst in Deutschland eine Ausbildung in Ju-Jutsu bis zum Meistergrad genossen. Er verbrachte dann mehr als 8 Jahre in Japan und nutzte diese Zeit zum Erlernen des Muso-Ryû Jiu Jutsu. Schmidt Sensei mied jegliche europäischen Verbände und konzentrierte sich ganz auf die Kampfkunst.

Andreas Lorenz ist einer der letzten aktiven Schüler Schmidt Senseis. Er hat sich vorgenommen, diesen seltenen Stil hier in Europa zu erhalten und weiterzutragen.

Was ist Muso-Ryu Jiu Jutsu?

Muso-Ryû Jiu Jutsu eine Kampfkunst – in Folge dessen – eine Kunst zu kämpfen. Das beschränkt sich nicht auf die körperliche Auseinandersetzung. Es schließt auch den Kampf mit sich selbst ein. »Muso« steht seit Jahrhunderten für den optimalen Zustand eines Kriegers im Kampf. Um diesen zu erreichen, ist nicht nur techni­sches Geschick und das Verständnis der Techniken nötig, sondern ebenso die Geklärtheit mit sich selbst. Dieses Muso sollte das Ziel sein. Der Geist ist frei und nicht mehr an festgesetzte Formen gebunden. Eine entstandene Situation wird wahrge­nommen, kontrolliert und verarbeitet.

Man unterrichtet Formen, Bewegungsabläufe (Katas) und Verhal­tensweisen. Diese sind zur körperlichen und geistigen Schulung gedacht. Sie sind Werkzeug, Bausteine. Jeder setzt sie für sich selbst zusammensetzen. Nicht der Mensch soll sich an die Form anpassen, sondern die Form an den Menschen, bis er letztendlich formlos ist. Bemerke den Unterschied zwischen »keine Form haben« und »formlos«. Ersteres ist »Ignoranz« – das zweite »Überlegenheit«.

Ein instinktives Körpergefühl erlangt man durch ein kontinuierliches Training. Es hilft uns, unsere wirksamsten und dynamischsten Wege zu finden. Nur so kann man beste Kraftentfaltung, ideales Gleichgewicht in den Bewegungen und den wirtschaftlichsten Ein­satz von Energie erreichen. Nur so kann man natürlich reagieren und gespeicherte Verhaltensmuster als natürliche Reaktion abru­fen. Durch stetiges, konzentriertes Üben kann man lernen, seine Emotionen zu kontrollieren. Das ist besonders wichtig, um in Stresssituationen zu bestehen.

Das stetige Training mit den traditionellen Waffen ist für die körper­liche und geistige Entwicklung unabdingbar. Damit übt man sich im korrekten Stand, Ausdruck und prägt seinen Charakter, um die nötige Präsenz im Kampf zu erlangen. Die Erfahrungen des Waffentrainings und der Ausdruck eines Budokas fließen in die waffenlosen Techniken ein. Wir sollten nie vergessen, dass wir asiatische Kampfkünste betreiben. Wir sollten daher auch deren Philosophie verstehen lernen. Der Kern dieses Verstehens liegt im Geiste jedes einzelnen. So lange dieser Kern nicht berührt wird, bleibt alles unsicher und oberflächlich. Lernen ist keine Form der Imitation, auch nicht die Fähigkeit, Wissen zu sammeln und zu wiederholen. Lernen ist ein kontinuierlicher Prozess der Ent­deckung:

Ein endloser Prozess …

»Wahrheit kann nicht verstanden werden, solange wir kein volles Verständnis über uns selbst und unseren Potentials haben.«

Bruce Lee

BUSHIDO               bezeichnet den Weg des Kriegers.

KARA                     heißt leer – im Sinne von »den Geist frei machen«.

SHIN                       bedeutet, sich mit ganzem Herzen einzulassen.

KEI                          bedeutet Respekt und Hochachtung untereinander.

KEN                       steht für Gesundheit und Wohlbefinden, Achtung vor dem Leben.

WAZA                   ist die Technik, die es gilt zu vervollkommnen.

KI                          bedeutet Energie, Lebensenergie oder kosmische Energie, die Urkraft,                                 die wir in uns wecken müssen.

MUSO                  umfasst das alles.

Aikido

Aikido ist eine junge Kampfkunst, entwickelt von Morihei Ueshiba. Es geht hierbei hauptsächlich darum, die Energie des Gegners abzuleiten und somit den Angriff unbeschadet zu überstehen. Im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten, die weitgehend zerstörerisch wirken, ist der pazifistische Sinn des Aikido, den Gegner in eine Situation zu bringen, die ihn von der Sinn­losig­keit seines An­griffes überzeugt. Pazifistisch bedeutet dabei jedoch nicht, dass sich der Gegner wohlfühlen wird. Vielmehr lassen Aikido-Techniken dem Tori die Wahl, ob und wie viel Schaden beim Angreifer angerichtet wird.

Judo

Judo – der sanfte Weg – ist ein japanischer Kampfsport, der von Jigorō Kanō begründet wurde. Jigorō Kanō schuf Judo als eine Kampfkunst aus den Stilen verschie­dener Jiu-Jitsu-Schulen. Er nutzte in der Hauptsache Wurftechniken (Nage Waza), Bodentechniken (Ne Waza), Schlag- und Tritt­techniken (Atemi Waza). Jigorō Kanō legte viel Wert auf das Randori, den Übungs-Kampf. In jüngerer Zeit wurden aus dem Judo Techniken mit hoher Verletzungsgefahr mehr und mehr entfernt. Judo wird nunmehr fast ausschließlich als Wettkampfsport ausgeübt. Schläge, Tritte, das Hebeln kleiner Gelenke und viele weitere Griffe sind in den Judo-Wettkämpfen verboten und werden aufgrund der Wandlung des Judos zum Kampfsport kaum noch gelehrt.

Karate

Karate – die leere Hand – ist eine Kampfkunst, deren Ursprünge wohl im Okinawa des 19. Jahrhunderts liegen. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, durch Tritte und Schläge den Kampf für sich zu entscheiden.

Zusätzlich gibt es einige Hebel und Würfe. Im fortgeschrittenen Training werden außerdem Würge­griffe und Atemi-Techniken (das Attackieren von Vitalpunkten) gelehrt.

 

 

Kickboxing

Kickboxing ist ein Kampfsport, der in den 70iger Jahren aus einer Mischung von Box-Fausttechniken und Karate-Fußtechniken entstand. Kickboxen wird im Ring ausgetragen, Ziel ist das K.o. oder der Punkte­sieg.

Kyûjutsu

Kyûjutsu ist die alte Kunst des Japanischen Bogenschießens. Das Treffen eines Ziels, unter allen erdenklichen Umständen, ist das zentrale Ziel des Kyûjutsu. Auch die Nutzung des Langbogens zur Selbstverteidigung in der Nahdistanz wird gelehrt.

Kobudo (Die Waffen des Volkes)

In früheren Zeiten konnte kein System der „leeren Hand“ ohne den zusätzlichen Gebrauch von Waffen (Bukihō) überleben. Die Samurai verwendeten im Bujutsu Kriegerwaffen, das Volk funktionierte alltägliche Gebrauchsgegenstände in Waffe um und gründete damit die Systeme des Kobujutsu.

Bis zur Versportlichung der Systeme in Japan und der Veränderung des Bujutsu im Budō, war eine Trennung der beiden nicht denkbar. Weder in den japanischen Kampfsystemen noch in den okinawanischen Kampfsystemen konnte man auf den zusätzlichen Gebrauch von Waffen verzichten. Auch heute sind sie notwendige Hilfen in der Selbstverteidigung und werden im automatisch in das waffenlose Training integriert.

Was ist Ryukyu Kobudo Fuyukai Kobujutsu Kobudo

Kobujutsu ist eine spezielle Waffenmethode (Bukihō), die sowohl in Japan, als auch auf Okinawa den Gebrauch von volkstümlichen Waffen lehrt. Später wurde daraus der moderne Begriff „Kobudō“ abgeleitet, der die kriegerischen Methoden des Kobujutsu in friedliche Übungsmethoden verwandeln sollte.

Kobujutsu 古武術 Altes Bujutsu (古武術) ist die Bezeichnung für die volkstümlichen Waffensysteme der rangniederen Bevölkerung aus Japan (Kobujutsu (Japan)) und Okinawa (Kobujutsu (Okinawa)). Kobujutsu ist eine vage Abgrenzung zur japanischen Kriegskunst (Bujutsu) der professionellen Krieger (Bushi). Die Waffen (Buki) und Systeme (Ryū) des Kobujutsu wurden sowohl in Japan als auch auf Okinawa meist aus den alltäglichen Arbeitsgeräten des Volkes entwickelt. In der okinawanischen Kriegskunst war Kobujutsu immer eng miteinander verbunden. Jedes unbewaffnete System wurde durch verschiedene Waffensysteme ergänzt.

Kobudō 古武道 Altes Budō“, ist ein Folgekonzept des Kobujutsu und steht analog zur Veränderung des Bujutsu zum Budō. Dabei wurde die Silbe Jjutsu (Technik) durch dō ersetzt, was darauf hinweisen soll, dass es sich dabei um eine Wegkunst handelt. Der Gedanke ist gut, die Umsetzung nicht. Durch die Versportlichung der Systeme wurde die Kobudō Kata zu einer virtuosen Demo-Show und verlor ihre Bedeutung als Speicher von verschlüsselten Sinninhalten.